Das Mini-Shetlandpony (Equus caballus caballus shetland)

 

Das Shetlandpony kommt ursprünglich von den Shetlandinseln. Sie wurden während der industiellen Revolution auf das britische Festland gebracht und dort im Bergbau unter Tage als Grubenponies eingesetzt. Heute erfreuen sich die robusten Ponies als erste Reitpferde für Kinder sowie als kräftige und ausdauernde Fahrpferde großer Beliebtheit.

 

Exterieur

Das Shetlandpony soll max. 107cm groß werden, das Minishetty lediglich max. 87cm.

Das Shetlandpony hat einen verhältnismäßig großen Kopf mit breiter Stirn, fast quadratischem Maul, großen Nüstern und kleinen Ohren auf einem kräftigen Hals. Die Beide sind kurz und kräftigm mit klaren Gelenken und harten Hufen. Es besitzt einen dichten Schweif, eine dichte Mähne und einen dichten Schopf, zudem hat es im Winter ein dichtes und dickes Fell und hat zudem noch dichten Behang an Fesseln und Unterkiefer. Abzeichen sind selten. Alle Farben, außer Tigerschecke, sind zugelassen. In der Zucht, wo die sogenannte Tigerscheckenfarbe zur Geltung kommen, nennt man sie nicht mehr Shetlandpony, sondern Appaloosapony, weil es den Tigerschecken in der Zucht nicht gibt.

 

Interieur

Im Verhältnis zu ihrer Körpergröße gehören Shetlandponys zu den kräftigsten Pferden überhaupt, ein trainiertes Shetlandpony kann das Doppelte seines Gewichtes ziehen. In der Regel können Shetlandponys bis zu 60kg tragen. Sie kamen früher in der Landwirtschaft, nach Abschaffung der Kinderarbeit vor allem in Großbritannien auch als Grubenpferde im Bergbau zum Einsatz, wo sie noch in den 30er Jahren anzutreffen waren. Heute sind diese Ponies als Reitponys für Kinder oder auch als ausdauernde und kräftige Zgpferde und im Zirkus häufig anzutreffen. Shetlandponys sind genügsam und sehr robust, sie gelten als intelligent und langlebig. Sie sind spätreif und ihre Lebenserwartung liegt oft bei ca. 40 Jahren.

 

Zuchtgeschichte

Das Shetlandpony stammt von der Inselgruppe der Shetlandinseln. Die Inseln haben ein extrem maritim geprägtes feuchtes Klima mit gemäß an der geografischen Breite vergleichsweise milden Wintern und kühlen Sommern. Starkregenfälle, Stürme und Nebel sind allerdings sehr häufig. Infolge der ungünstigen Klima- und Bodenverhältnisse fand auf den Inseln eine Auslese statt, die zu kleinen widerstandsfähigen Ponys führte. In der Eiszeit waren die Inseln wegen des damals etwa 100 m niedrigeren Meeresspiegels untereinander verbunden, hatten jedoch keine Verbindung zum Festland. Deshalb sind von den Shetlands auch keine Wildpferdfunde bekannt. Urzeitliche Menschen siedelten sich aus demselben Grund nicht an. Seit der Steinzeit sind die Shetlandinseln bewohnt. Die ersten Pferde wurden vermutlich von den Picten eingeführt, die seit etwa 500 vor Christus nach Schottland kamen. Sie waren nach Abbildungen aus jener Zeit sehr unterschiedlich, teilweise sehr edel und größer als das Shetlandpony und wurden häufig im Tölt abgebildet.

In der Altsteinzeit waren in Nordostschottland Wildpferde vom Shetlandponytyp weit verbreitet. Zur Zeit der römischen Besetzung (1.–4. Jahrhundert vor Chr.) war ein im Typ des Shetlandpony stehendes Zwergpferd in Schottland weit verbreitet. Sehr wahrscheinlich stammen die Shetlandponys von diesen Schottischen Zwergpferden ab. Jedenfalls ist nachgewiesen, dass schon in vornormannischer Zeit Pferde auf den Shetlandinseln vorhanden waren. Ponys aus der Früheisenzeit waren unter 102 cm groß. Als die norwegisch/dänischen Normannen die Shetlandinseln zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert eroberten, brachten sie auch größere Pferde aus ihrer Heimat mit, deren Einfluss im modernen Shetlandpony aber nicht mehr zu erkennen ist. Die damaligen Ponys waren teilweise über 112 cm groß.

Im Mittelalter waren die Shetlandponys unter dem Begriff Sheltties bekannt. Etwa 1700 waren sie 91–102 cm groß, die kleinsten lebten auf den nördlichen Inseln Yell und Ulst. Eine Bedeutung außerhalb der Inselgruppe hatten diese Ponys zunächst nicht. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden sie wegen ihrer geringen Größe als Grubenpferde eingesetzt. Die Preise stiegen deshalb zwischen 1840 und 1890 von 5£ auf 35£.

Bis etwa 1950 ist die Shetlandponyzucht frei von fremden Bluteinflüssen geblieben. Da die größeren Ponys sich besser verkaufen ließen, verblieben die kleineren Ponys als Zuchtbasis auf der Insel. Das führte dazu, dass die Ponys 1940 kleiner waren, als sie 1910 gewesen waren. Um 1950 herum wurden deshalb mehrere größere Pferde eingeführt, um diesen Trend entgegenzuwirken. Die Nachzucht ging meist ein, da ihre Konstitution nicht hart genug für das Klima war. Ausnahmen von dieser Regel sind der Sumburgh-Stamm und der Fetlar-Stamm. Auf der Halbinsel Sumburgh, die zur Hauptinsel Mainland gehört, entstand durch die Einkreuzung von Norwegischen Fiordpferden der Sumburgh-Stamm mit einer Widerristhöhe von etwa 130 cm. Der elegantere und schnellere Fetlar-Stamm der Insel Fetlar mit einer Widerristhöhe von etwa 125 cm entstand dadurch, dass ein Mustanghengst und ein Araber erfolgreich eingekreuzt wurden.

Lord Londonderry begann 1870 auf dem Gestüt Bressay den ursprünglichen Typ des Shetlandponys planmäßig weiterzuzüchten. Sein Gestüt wurde 1899 aufgelöst, die Tiere blieben aber der Shetlandponyzucht erhalten. Ponys aus dieser Zucht bildeten die Grundlage zahlreicher Reinzuchten außerhalb der Shetlandinseln.

Das Englische Stutbuch der Shetland Pony Stud Book Society wurde 1890 begründet und 1971 geschlossen, seitdem wird in Reinzucht weitergezüchtet.

 

Verwandte Rassen

Nederlands Mini Paarden

Nederlands Appaloosa Pony

American Shetland Pony

Falabella

(American) Miniatur horse

Deutsches Classic-Pony

Deutsches Part-Bred Shetland Pony

 

 

HALTUNG:

 

Was brauche Ich alles um mir ein Pony anschaffen zu können?

 

Wieviele Fragen können Sie mit JA beantworten?

Zunächst einmal, man kann auf keinen Fall ein Pony alleine halten! Sie brauchen mind. zwei.

Haben Sie die Möglichkeit sich zu Hause einen Offenstall zu bauen? Mit genügend Fläche für Sommer und Winter? Gibt es Lagerplatz für Heu, Stroh, Sägespäne?

Oder haben Sie die Möglichkeit es in einem Stall einstellen zu können, auch hier ist Wichtig, dass es ein zweites Pony in der ungefähren Größe des Eigenen gibt.

Ist das Pony für mein Kind - Können/Wollen Sie es auch noch beschäftigen/sich darum kümmern, wenn das Kind schon zu groß geworden ist?

 

Sie benötigen ca. alle 6-8 Wochen einen Hufpfleger- oder Hufschmied. Oder sie machen die Hufe selber, nachdem sie einen geeigneten Kurs absolviert haben, da kann ich dann gerne einen empfehlen.

 

Mind. 2x Jährlich, bis zu 4x, sollten Sie entwurmen, immer mit einer anderen Paste. Am beste wäre natürlich, wenn man den Kot immer vorher kontrollieren lässt und dann eine selektive Entwurmung macht.

 

Ihr Pony braucht kein Kraftfutter, oder Müsli, ausser vielleicht Sie arbeiten viel mit dem Tier. Füttern sie qualitativ hochwertiges Heu und zusätzlich ein Mineralfutter.

Auch rate ich Ihnen davon ab, ihr Pony 24h auf einer Wiese stehen zu lassen. Die Gefahr für Hufrehe, Übergewicht, oder Einblutungen in die Hufe sind groß.

 

Ihr Pony fühlt sich in einem Offenstall am wohlsten!

Es ist die gesündeste Haltung.

 

Was kann ich mit einem Mini Shetty machen?

 

Sie können mit Ihrem Pony Kutsche fahren, Zirzenzische Lektionen einstudieren, sämtliche Bodenarbeit machen, oder auch für Kinder als Reitpony nehmen, auch eignen sie sich wunderbar als Therapieponys. Sie sind sehr neugierig und intelligent und wollen deswegen auch, wenn geht täglich, beschäftigt werden!

 

Wenn Ihnen noch die nötige Erfahrung im Umgang und Ausbildung fehlt, dann schauen sie, dass sie professionelle Hilfe finden wo sie alles genau und richtig lernen können!

Starten sie keinesfalls Alleingänge! Schon gar nicht, wenn Kinder mit dabei sind.

 

Viel Spaß mit Ihrem Pony! :)